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Eignet sich ein Ferienhaus als Altersvorsorge? Eine Marktstudie des Immobilienvermittlers Engel & Völkers hat gezeigt, dass im Jahr 2015 fast die Hälfte der Käufe von Ferienimmobilien als Investition für die Altersvorsorge getätigt wurden. Tendenz steigend! Viele Investoren sehen also beim Kauf eines Ferienhauses ein Riesen-Potential. Woran das liegt und weshalb man diese Frage auch in 2021 stellen darf.

Quelle: Marktstudie Private Ferienimmobilien 2015, Engel & Völkers

Vorteile für die Altersvorsorge

Mit einem Ferienhaus genießt Ihr verschiedene Vorteile, die Ihr für die Altersvorsorge nutzen könnt: Mieteinnahmen, Steuervorteile und günstige Finanzierungen sind in dieser Hinsicht die entscheidenden Argumente.

Mieteinnahmen

Der wichtigste Vorteil eines Ferienhauses für die Altersvorsorge liegt in den Einnahmen. Mit einer Ferienimmobilie können regelmäßige Einnahmen generiert werden, die auch nach dem Eintritt in die Rente nicht wegfallen. Natürlich stellt sich an dieser Stelle auch die Frage nach der Eigennutzung. Sollte man für die Altersvorsorge die Immobilie besser für sich selbst nutzen? Um diese Frage zu entscheiden, werfen wir ein Blick auf die jeweiligen Ziele der beiden Nutzungsarten: Die Eigennutzung der Immobilie hat den Vorteil, dass keine Miete gezahlt werden muss. Der Fokus dieser Investition liegt also auf dem Sparen. Bei der Vermietung stehen jedoch die Mieteinnahmen im Vordergrund. Diese Einnahmen geben im Rentenalter mehr Flexibilität und Freiheit. Man ist nicht gezwungen, in genau diesem Haus zu leben, Reparaturen müssen nicht ausschließlich allein getragen werden und die Einnahmen geben Raum für andere Investitionen. Wer im Rentenalter finanziell freier und flexibler sein möchte, sollte also auf die Vermietung setzen.

Steuervorteile

Im Gegensatz zur Eigennutzung können bei der Vermietung der Ferienimmobilie außerdem auch Steuervorteile geltend gemacht werden. Die Ausgaben, seien es Anschaffungen, Renovierungen oder Umbauten, können abgesetzt werden. Bei der Eigennutzung der Immobilie ist dies nicht möglich. Zudem können Kosten auf den Mieter umgelegt werden. Das reduziert die finanzielle Belastung zusätzlich.

Finanzierung

Ferienhäuser werden hauptsächlich durch eine Kombination aus Eigenkapital und Fremdfinanzierung erworben. Im Zeitraum von 2011 bis 2015 wurden knapp 45% der Ferienimmobilien auf diese Art finanziert. Doch vor allem die vollständige Finanzierung durch ein Darlehen wird immer beliebter. Von 2010 bis 2015 stieg der Anteil von 15 auf 20%. Laut der Marktstudie von Engel & Völkers ist das vor allem auf die niedrigen Zinsen zurückzuführen, die die Finanzierung durch ein Darlehen begünstigen. Banken empfehlen übrigens, mindestens 90% des Kredites bis zum Rentenalter abzubezahlen, um die Vorteile für die Altersvorsorge nutzen zu können. Zudem gilt eine Nettomietrendite von bereits 3% als lohnenswert – ein Ziel, dass in jedem Fall erreichbar ist!

Die Vorteile sprechen also für sich. Wer den Kauf eines Ferienhauses in Betracht zieht, um für das Alter vorzusorgen, sollte sich immer die folgenden Argumente vor Augen halten:

  • regelmäßige Mieteinnahmen
  • finanzielle Flexibilität
  • absetzbare Ausgaben
  • Umlagen auf den Mieter
  • günstige Zinsen für Kredite

Damit wird deutlich, wie hoch das Potential für die Altersvorsorge ist. Dennoch gilt es gerade beim Ferienhauskauf für die Altersvorsorge einiges zu beachten. Deshalb möchten wir euch an dieser Stelle noch vier wichtige Aspekte mit auf den Weg geben:

Tipps zum Kauf vom Ferienhaus als Altersvorsorge

Die Entscheidung für einen Immobilienkauf sollte gut durchdacht sein. Ich habe hier die wichtigsten Faktoren zusammengestellt, die Ihr gern auch als Checkliste nutzen könnt:

Lage 

Man muss nicht weit weg, um attraktive Ferienhäuser zu erwerben. Österreich wird als Ferienregion immer beliebter, vor allem in Nord- und Südtirol sowie in der Alpenregion steigt das Interesse an Ferienwohnungen. Aber auch Deutschland kommt zunehmend für den Kauf von Ferienimmobilien in die engere Wahl. Den höchsten Anstieg gab es 2017 auf den nordfriesischen Inseln Föhr und Sylt. Dort gab es laut dem Ferienimmobilien Marktbericht Deutschland 2019 von Engel & Völkers im Vergleich zum Vorjahr 45% bzw. 12% mehr Übernachtungen. Die Lage der Ferienimmobilie ist damit nach wie vor ein wichtiger Faktor beim Kauf.

Preise

Mit steigender Beliebtheit der Ferienregion steigen auch die Preise für Ferienimmobilien. 2019 wurden laut Marktbericht auf Sylt, Norderney und am Tegernsee die Spitzenpreise von 20.000 Euro pro Quadratmeter gezahlt. Doch diese Spitzenpreise sind selten. Je nach Lage reichte die Preisspanne 2019 für ein Ferienhaus von 340.000 Euro auf Fehmarn in sehr guter Lage bis hin zu 14.000.000 Euro auf Sylt. Auch hier helfen also Marktberichte und -studien, um die passende Preiskategorien für die eigene Investition herauszufinden.

Aufwand 

Natürlich geht der Kauf einer Ferienimmobilie immer auch mit einem gewissen Aufwand einher. Kalkuliert deshalb die Reinigung, Reparaturen und Bürokratie beim Kauf mit ein. Für alle anfallenden Arbeiten gibt es Dienstleister, die diese Aufgaben übernehmen. Diese Option ist vor allem im Rentenalter sinnvoll. Wer jedoch selbst das Management der Ferienimmobilie übernehmen möchte, sollte entsprechenden zeitlichen und auch finanziellen Aufwand einplanen. Bei der Vermarktung in Eigenregie, entstehen außerdem bei optimaler Umsetzung die höchsten Renditen

Zustand

Nicht zuletzt sollte auch der Zustand der Immobilie beachtet werden. Ein stark renovierungsbedürftiges Ferienhaus verursacht hohe Kosten im Voraus und einigen Aufwand noch dazu. Achtet deshalb immer auf einen angemessenen Zustand der Immobilie, damit Ihr Euch nicht schon vor der eigentlichen Nutzung finanziell zu stark belastet. 

Fazit zum Ferienhaus als Altersvorsorge: Es lohnt sich!

Ein Ferienhaus als Altersvorsorge lohnt sich mehr denn je! Die nahen Urlaubsregionen werden immer beliebter, womit der Aufwand kalkulierbarer bleibt. Ihr könnt mit einem Ferienhaus regelmäßige Einnahmen generieren und auch Steuervorteile nutzen. Wer eine sichere Geldanlage sucht, ist mit einer Ferienimmobilie in Deutschland oder Österreich ebenfalls gut beraten. An vielen Standorten an Nord- und Ostsee , sowie in den Alpenregionen haben sich Immobilienwerte in den letzten 10 Jahren zum Teil sogar fast verdoppelt und es ist kein Ende in Sicht.

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